Die Geschichte des Dartsportes und des Ursprunges!

Die Geschichte des Dartsports ist aus zwei Blickwinkeln zu betrachten. Zum Einen kann man die Herkunft der Dartpfeile, wie viele Menschen meinen, bis hin zur Jungsteinzeit zurückverfolgen, was wohl eher mit einem Augenzwinkern zu betrachten ist.

 

Überlieferungen aus dem alten Byzanz lassen eine Verwandtschaft zu unseren drei kleinen Dartpfeilen erahnen. Der als großer Stratege bekannte General Belisarius (505-565) hatte befohlen, seine Infanterie mit drei ca. 18 Zoll langen und schweren Kampfpfeilen auszustatten, welche an der Innenseite der Schutzschilde angebracht wurden. Schon damals wurden die Reiter seiner Armee von ihm angewiesen, solche Pfeile als Kampftraining auf bestimmte Ziele zu werfen. Allerdings ist leider nichts davon bekannt, dass diese Wurfübungen mit den Kampfpfeilen nach den Kriegszeiten jemals als Spiel oder Vergleichskampf fortgesetzt wurden. Es müssen wohl nicht wesentlich andere Pfeile gewesen sein, welche Anne Boleyn ihrem Mann Henry dem VIII. schenkte.

Ein englischer Chronist verfolgte die Geschichte des Dartsports bis 400. Jahrtausend v. Chr. zurück. Dies war die Zeit, als die ersten Speere auftauchten. Von hier aus spannt er den Bogen über Pfeil und Bogen bis zu Wurfpfeilen, die 500 v. Chr. benutzt wurden. Als Ziel dienten damals Baumstämme, die in Scheiben geschnitten wurden. Die Baumringe gaben den Maßstab für die Bewertung der Würfe an. Anstatt Dart nannte man diese Sportarten „darte“, „daruth“ oder auch „daroth“.

 

Ein anderer Autor geht auf 1620 zurück, in dem die puritanischen Pilgrim Fathers auf der Mayflower in die neue Welt fuhren. Dieser Schreiber faßte Darts als „Arme-Leute-Sport“ auf, da er davon ausging, daß unterpreviligierte Arbeiter das Bogenschießen der Reichen nachmachten.

 

Ein dritter englischer Schreiber führt die Entstehung des Dartsports auf die Bogenschützen der Angelsachsen zurück. Diese führten um die Jahrtausendwende mit den Normannen Krieg, um ihr Land zu verteidigen. Aus Langeweile während der Kampfpausen zerbrachen sie ihre Pfeile und warfen mit den Spitzen auf Weinfaßböden. Dies erklärt zumindest die runde Form der uns bekannten Dartscheiben.

 

Woher kommt die Reihenfolge der Zahlen?

Die Reihenfolge der Zahlen auf dem Board ordnet der Zimmermann Brian Gamlin aus Bury in Lancaster 1896 auf dem Zielbrett an. Zu dieser Zeit spielte man noch mit Holzbarrels und Truthahnfedern als Stabilisatoren. Zwei Jahre später soll angeblich der faltbare Papierflight in den USA patentiert worden sein. 1906 erfand ein Yorkshireman den uns bekannten Metallbarrel. Als Zeugen aus dieser Zeit gelten Zeitungsartikel: 1901 soll im »Stationer, Printer & Fancy Trades Register« eine Anzeige über »Dart Boards« erschienen sein und eine Provinzzeitung aus Lancashire vermeldet 1902 die ersten 180er Würfe.

 

Ist Dart ein Glücksspiel?

1908 wird der Gastwirt Foot Anakin aus Leeds angeklagt, in seinem Pub ein Glücksspiel mit kleinen Pfeilen und einer Zielscheibe zu dulden. Im Gerichtssaal tritt er die Offensive an. Er hängt vor den Richtern ein Board auf, holt seine Dart hervor und wirft sie in den 20-Punkte Bereich. Daraufhin bat er die Anwesenden es nachzumachen. Ein Gerichtsdiener tritt an und trifft mit den zwei ersten Pfeilen nicht einmal das Dartboard. Foot Anakin hat angeblich daraufhin sogar dreimal die double 20, das oberste kleine Punktfeld, getroffen. Dies reichte dem Richter um zu erkennen, das Dart kein Glückspiel ist.

 

Siegeszug des Dartsports

Für die Arbeiter in England bot der preiswerte Kneipensport Entspannung von der harten Arbeit in den Fabriken. Die nahe Entfernung der Städte auf der Insel ermöglichte es Wettkämpfe unter den Besten auszutragen. Bereits 1927 fand das erste überregionale Dartturnier mit dem Namen „News of the World“ stattfand. Das Turnier wurde gesponsort von einer Londoner Sonntagszeitung.

 

Der Siegeszug des Dartsports ist fortan nicht mehr aufzuhalten. Dieser Sport ernährt mittlerweile eine ganze Branche mit jährlich über 30 Millionen Pfund. Fernsehübertragungen mit extrem hohen Einschaltquoten haben Darts in England in den siebziger Jahren zum Massensport gemacht. Der Darts-Vollprofi wurde geboren. Er spielt für Brauereien, Tabakfirmen und Darts-Artikel-Herstellern. 1948 trafen sich in London fast 300.000 Spieler zum größten Dartwettbewerb der Welt. Heute wird rund um den Erdball Darts gespielt.

 

Ende der siebziger Jahre erreichte der Dartsport auch Deutschland. 1982 wurde der Deutsche Dartverband (DDV) gegründet. Mittlerweile hat der Verband rund 12.000 Mitglieder. Andere deutsche Verbände sind der Deutsche Sportautomaten Bund (DSAB) und der Deutsche Dart Sport Verband e.V. (DDSV). Heute gibt es unzählige Vereine und freie Dartligen in Deutschland. Einer der größten im Rhein-Main Gebiet ist der 1. EDV e.V. mit knapp 1.000 Mitgliedern. Jeder spielt nach den allgemein geltenden Regeln des Spiel mit (fast) den gleichen Abstand. Es gibt nur minimale Besonderheiten der einzelnen Verbände.

 

Heute sind mehr als 48 nationale Darts-Organisationen in der World Darts Federation (WDF) zusammengeschlossen und vereinen über 3,5 Millionen Mitglieder. Dazu kommen noch Länder mit Darts-Verbänden, die nicht zur WDF gehören und die nichtorganisierten Hobbydarter.